2008/09/30

"generation protestlos"

gestern abend war ich mit einer freundin im kino, in "der baader meinhof komplex", ein film über die RAF. 
sehr brutal, viele tote, kopfschüsse, selbstmorde, explosionen, viel gewalt. aber auch viel idealismus, kampfgeist und gute, berechtigte motive. was mich bewegte war, dass die situation damals nicht viel anders ist als heute. amerika führt mal wieder gegen irgendein land krieg, israel hat die gleichen feinde wie heute auch, die armen finanzieren den reichtum der reichen...
auch wenn ich die gewalt und vieles andere im protest der RAF absolut nicht (!!!) gutheiße, immerhin: sie haben was getan. sie haben protestiert, sie haben unrecht angeprangert.
und ich frage mich, was wir heute damit machen. die kinder in armen ländern produzieren noch immer meine nike-schuhe. ich kaufe mir immer noch mehr, um noch mehr zu besitzen, versuche meine zukunft abzusichern und schaue zu.
schaue der ungerechtigkeit einfach zu. kaufe vielleicht meine fairtrade- schokolade und den fairtrade-kaffee, aber viel mehr geht auch nicht.
okay, ich bin beschäftigt, habe zu tun, bin ausgefüllt mit meiner arbeit...
und habe mich außerdem schon lange an die zustände gewöhnt. dass es uns eben gut geht und anderen nicht...
wie politisch sollen wir sein? wie unpolitisch?
keine ahnung, bin immer noch aufgewühlt...
jude

2008/09/27

von arm an reich...

habe bei auf einem blog einen sehr herausfordernden text gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte. ist zwar an die vereinigten staaten adressiert, aber ich denke mal, wir können uns da genauso angesprochen fühlen als deutsche.
August, 2008

TO THE CHURCH IN THE UNITED STATES

As the Church of the Lord in what is known as the “Southern” part of the world, moved by the Holy Spirit to fight for the abundant life that Jesus Christ offers, we address our Christian family in the United States, a Church of the same covenant, faith and love. Grace and Peace to all of our brothers and sisters.

We know your works of love; these works have allowed millions of human beings for many generations in our countries in the South to receive the gospel, the Grace of Jesus Christ and the power of His Salvation. The U.S. church’s untiring missionary effort planted in our lands Hope in Him who came to reconcile EVERYTHING.

Nevertheless, the political, social and economic situation in the places where this hope has been announced is increasingly distressing. Millions of people in the global South are dying of hunger, violence and injustice. These situations of poverty and pain are not simply the product of the internal functions of our countries; rather they are the results of the international policies of the governments that wield global power.

Therefore, we have this against you, brothers and sisters, that along with this powerful announcing of the Gospel, the Church from the United States has not also raised its voice in protest against the injustices that powerful governments and institutions are inflicting on the global South - injustices that afflict the lives and ecosystems of millions of people who, centuries after the proclamation of the Gospel, still have not seen the sweat of their brow turned into bread.

The worsening inequality and poverty in the South is alarming. Seven years since the United States and 191 other nations publicly promised to cut extreme global poverty in half by the year 2015 through the eight Millennium Development Goals (MDGs), your country has made only a little progress towards fulfilling its commitments.

The MDGs should stir us to action because they echo the calls of the biblical prophets for justice and equity. Further, they are achievable and measurable markers on the roadmap to end extreme global poverty.

And so we ask you as sisters and brothers, citizens of the wealthiest most powerful nation on earth, to publicly challenge your candidates and political leaders – now and after the elections are over - to lead the world in the struggle to cut global poverty in half by 2015. If you who know the Truth will not speak for us who will?

The Church in the United States has the opportunity today to be faithful to the Hope that it preaches. We urge you to remember that the Hope to which you were called as a messenger demands that you seek first the Kingdom of God and God’s justice.

Out of love for us, the global Church, in holiness, use your citizenship responsibly for the benefit of the entire world; it is for this very reason that the Lord poured out His life on the Cross.

All who have ears, let them hear what the Lord says to His Church.


Ndaba Mazabane
President
Association of Evangelicals in Southern Africa

Bishop Gerry Seale
General Secretary/CEO
Evangelical Association of the Caribbean

Dr. Richard Howell
General Secretary
Evangelical Fellowship of India

Rev Moss Ntlha
General Secretary
Evangelical Alliance of South Africa

C. Rene Padilla
President
Kairos (Peru)

Pastor Owen Isaacs
General Secretary
Evangelical Fellowship of Botswana

Bishop Efraim Tendero
President
Philippine Council of Evangelical Churches

Rev Heng Cheng
General Secretary/CEO
Evangelical Fellowship of Cambodia

Bishop Paul Mususu
Executive Director/CEO
Evangelical Fellowship of Zambia


Rev Bambang Semedi
General Secretary
Southern Part Sumatera Christian Church

Dr. Reynaldo R. Avante
National Coordinator
Micah Challenge Philippines

Bishop Mano Rumalshah
Bishop
Diocese of Peshawar (Pakistan)

Alfonso Weiland
Co-founder
Paz y Esperanza (Peru)

Erika Izquierdo 
Paz y Esperanza (Peru)


Lawrence Tempfwe
National Facilitator
Micah Challenge Zambia

Rev Joe Simfukwe
Principal
Bible College of Central Africa

João Pedro Martins
National Coordinator
Micah Challenge Portugal

Rev Soleman Batti
Chairman
The Toraja Church (Indonesia)

Rev Untung S.K. Wijayaputra
President
The Toraja Mamasa Church (Indonesia)

d’Karlo Pyrba
Director
YABIMA Foundation (Indonesia)

Semuel Takajanji
Director 
Kuda Putih Sejahtera Foundation (Indonesia)

Rev Iskandar Saher
Executive Director
Center for the Development of Holistic Ministry (Indonesia)

2008/09/18

studere (lat.)

wir haben verlernt, die augen auf etwas ruhen zu lassen.
deshalb erkennen wir so wenig.
jean giono

studere kommt aus dem lateinischen und bedeutet: (nach etwas) streben, sich (um etwas) bemühen.
studium ist lait wikipedia die "intensive (meist wissenschaftliche) Auseinandersetzung mit einer Sache, einem Sachverhalt.
beim studium kann ich zwei bereiche studieren, zum einen das geschriebene wort, bücher. zum anderen ereignisse, erfahrungen, die natur.

wenn ich im geistlichen sinne studiere, dann gibt es da vier schritte:
1. wiederholung
wiederholung macht sinn, weil...
sie ein gutes mittel ist, damit bloßes wissen zur handlung wird. zum selbstverständnis zur wahrheit. sie hilft uns, gute gedanken, gottes gedanken einzuüben. gute gewohnheiten einzuüben.
und schließlich verändert sie uns.
im sport passiert folgendes: "wird eine handlung oft genug wiederholt, so merkt sich das gehirn den bewegungsablauf und delegiert es an den teil des gehirns, der für unsere gewohnten und unbewussten tagesabläufe zuständig ist..."
es macht sinn darauf zu achten, mit welchen inhalten wir uns regelmäßig umgeben, denn sie werden uns prägen und werden zu wahrheit in unserem leben.
2. konzentration
konzentration ist fokussierung. wer sich mit fotografie auskennt, weiß, wenn ich einen starken zoom habe und etwas fokussiere, wird alles andere unscharf.
genauso bei der konzentration. wenn ich mich gedanklich auf eine sache, einen menschen konzentriere, mich darauf einlasse, wird für diese zeit anderes unwesentlich. 
kinder, die nicht filtern können zwischen dem lehrer, der etwas erzählt und der spinne am fensterrahmen, haben große probleme in der schule.
konzentration bedeutet: eine sache fokussieren, die andere weglassen.
3. verstehen
verstehen ist mehr als wahrnehmen, verstehen heißt, dass man hinter das vordergründige, das offensichtliche sehen kann und die zusammenhänge erkennt.
der AHA- effekt, wenn man eine formel in mathe versteht, wenn einem endlich ein licht aufgeht.
sinnlichere worte für verstehen: be-greifen, er- fassen.
4. reflektieren
nur wer reflektiert, kann sich verändern. der blick aus einer gewissen distanz schafft oft mehr klarheit, als wenn man mitten im geschehen ist. wenn ich im flugzeug sitze, sehe ich plötzlich die struktur einer stadt, den flußlauf, das gesamtbild einer landschaft.
erst dann, wenn ich mir erlebtes bewusst mache, nachsinne über gelesenes, werden dinge klar, kann ich daraus lernen, sie anwenden.

warum ich das alles schreibe? 
gestern abend hatten wir hausabend und studium ist eine der zwölf geistlichen übungen. mich hat es begeistert, euch vielleicht auch?!

2008/09/08

tanzen...

dieses wochenende war in berlin.
hatte mich zu einem tanzworkshop der schule pro-stage angemeldet, weil ich den stil anderer lehrer kennen lernen wollte und eine erweiterung meines kleinen tanzhorizonts wünschte. die erwartungen wurden nicht enttäuscht.
unsere abenteuerliche übernachtung im wunderschönen reinickendorf im keller eines weit entfernten bekannten von katha, die mit war, konnte uns nicht davon abbringen, die zeit zu genießen.
was mich an meinem lehrer am meisten begeisterte, war, wenn er weisheiten des tanzens zu weisheiten des lebens machte.
beispiele: 
warum ist es gut, wenn ich auf beiden seiten ein rad schlagen kann? weil jeder unterschied, den wir akzeptieren, ihn noch größer werden lässt.
der sinn des unterschied ist, dass die eine seite (bei mir die rechte) von der anderen seite, die es besser kann, lernen kann.
warum ist der focus bei einer drehung wichtig? weil ich da ankommen werde, wo ich hinschaue.
wenn ich in meinem leben meinen blick auf das richte, wo ich ankommen will, werde ich es (viel besser) schaffen. es macht sinn, sich ziele zu setzen.
passend dazu stand in meiner bibellese:
"when christ is the center of your interests, life will be in focus."

soviel weisheit. wünsche mir, dass das in meinem leben mehr realität wird.