wir haben verlernt, die augen auf etwas ruhen zu lassen.deshalb erkennen wir so wenig.
jean giono
studere kommt aus dem lateinischen und bedeutet: (nach etwas) streben, sich (um etwas) bemühen.
studium ist lait wikipedia die "intensive (meist wissenschaftliche) Auseinandersetzung mit einer Sache, einem Sachverhalt.
beim studium kann ich zwei bereiche studieren, zum einen das geschriebene wort, bücher. zum anderen ereignisse, erfahrungen, die natur.
wenn ich im geistlichen sinne studiere, dann gibt es da vier schritte:
1. wiederholung
wiederholung macht sinn, weil...
sie ein gutes mittel ist, damit bloßes wissen zur handlung wird. zum selbstverständnis zur wahrheit. sie hilft uns, gute gedanken, gottes gedanken einzuüben. gute gewohnheiten einzuüben.
und schließlich verändert sie uns.
im sport passiert folgendes: "wird eine handlung oft genug wiederholt, so merkt sich das gehirn den bewegungsablauf und delegiert es an den teil des gehirns, der für unsere gewohnten und unbewussten tagesabläufe zuständig ist..."
es macht sinn darauf zu achten, mit welchen inhalten wir uns regelmäßig umgeben, denn sie werden uns prägen und werden zu wahrheit in unserem leben.
2. konzentration
konzentration ist fokussierung. wer sich mit fotografie auskennt, weiß, wenn ich einen starken zoom habe und etwas fokussiere, wird alles andere unscharf.
genauso bei der konzentration. wenn ich mich gedanklich auf eine sache, einen menschen konzentriere, mich darauf einlasse, wird für diese zeit anderes unwesentlich.
kinder, die nicht filtern können zwischen dem lehrer, der etwas erzählt und der spinne am fensterrahmen, haben große probleme in der schule.
konzentration bedeutet: eine sache fokussieren, die andere weglassen.
3. verstehen
verstehen ist mehr als wahrnehmen, verstehen heißt, dass man hinter das vordergründige, das offensichtliche sehen kann und die zusammenhänge erkennt.
der AHA- effekt, wenn man eine formel in mathe versteht, wenn einem endlich ein licht aufgeht.
sinnlichere worte für verstehen: be-greifen, er- fassen.
4. reflektieren
nur wer reflektiert, kann sich verändern. der blick aus einer gewissen distanz schafft oft mehr klarheit, als wenn man mitten im geschehen ist. wenn ich im flugzeug sitze, sehe ich plötzlich die struktur einer stadt, den flußlauf, das gesamtbild einer landschaft.
erst dann, wenn ich mir erlebtes bewusst mache, nachsinne über gelesenes, werden dinge klar, kann ich daraus lernen, sie anwenden.
warum ich das alles schreibe?
gestern abend hatten wir hausabend und studium ist eine der zwölf geistlichen übungen. mich hat es begeistert, euch vielleicht auch?!